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FR: Im Blickpunkt: Weltbank lastet



Subject: FR: Im Blickpunkt: Weltbank lastet Militärs Ruindes Landes an

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Burmesischer Abgrund

Im Blickpunkt: Weltbank lastet Militärs Ruin des Landes an

Von Jürgen Dauth (Hongkong)

Die Herrschaft der Militärs hat Burma in die Verelendung getrieben. Zu
diesem Schluss kommt der Wirtschafts- und Sozialreport der Weltbank.
Hunger ist heute die Geißel der ehemaligen Reiskammer Asiens.

Seit dem letzten Weltbankbericht über Burma, der vor zehn Jahren
veröffentlicht wurde, hat sich die Lage in dem seit 37 Jahren vom
Militär regierten südostasiatischen Land deutlich verschlechtert. Noch
vor 50 Jahren war Burma die Reiskammer Asiens, die den größten Teil der
Produktionsrückstände in anderen Ländern der Region ohne Probleme
ausglich.

Heute leben 13 Millionen Menschen, das sind ein Drittel aller Burmesen,
unterhalb des Existenzminimums. Ein Drittel aller Kinder sind
unterernährt. Zehn Prozent der Jungen und Mädchen, so verzeichnet die
Weltbank, leben an der "Grenze der physischen Existenz". Die
Zahlenreihen des burmesischen Ruins gehen noch weiter: 30 Prozent der
schulpflichtigen Kinder werden nicht einmal eingeschult, und nur 40
Prozent der Jungen und Mädchen absolvieren die Grundschule. 70 Prozent
der Familien in den beiden größten Städten Mandalay und Rangun müssen
mehrmals im Jahr zum Pfandleiher gehen, damit sie von geborgtem Geld
Lebensmittel kaufen können.

Und an allem, so urteilt die Weltbank, sind Burmas Generale Schuld, die
nicht wirtschaften können. Es mangele an Experten und Expertise. Burmas
regierende Militärs haben ihre Befähigung auf Kriegsschauplätzen erlernt
und nicht an Universitäten.

Der Staat ist wie die Nation ein Armenhaus. Es ist nicht genügend Geld
für Bildung und soziale Dienste verfügbar, rechnet die Weltbank vor. Was
der Staat ausgeben kann, wird von den aufgeblasenen Streitkräften
aufgebraucht und von ineffizienten Staatsbetrieben. Es gibt nur wenige
Kleinunternehmen, die expandieren können, um Arbeitsplätze zu schaffen.
Ihnen aber versagen die Banken Kredite, weil sie keine Sicherheiten
hinterlegen können.

Familienunternehmen der Militärs hingegen können freizügig borgen, auch
wenn bekannt ist, dass sie ihre Schulden niemals wieder zurückzahlen. Wo
der Staat versagt, müsste der private Wirtschaftssektor investieren,
empfiehlt die Weltbank. Aber nur die Landwirtschaft erbrachte
Überschüsse und trägt Dreiviertel zum Inlandsprodukt bei. Auf dem Feld
arbeiten 92 Prozent der Burmesen. Doch was die Bauern ernten, müssen sie
zum großen Teil für Niedrigpreise an staatliche Exportunternehmen
verkaufen. Übrig bleibt die nackte Subsistenz.

Die Vereinten Nationen und die Weltbank haben Burma Unterstützung
angeboten. Doch die westlichen Nationen, die Burma boykottieren und die
Hauptgeldgeber der internationalen Institutionen sind, werden keinen
Dollar locker machen, so lange die Generale nicht politische
Zugeständnisse machen. Das würde die Entlassung politischer Gefangener
bedeuten und erste Schritte in Richtung einer zivilen Regierung.

Doch die Militärs weigern sich hartnäckig, die Ergebnisse der
demokratischen Wahlen von 1990 anzuerkennen. Die Generale wissen, dass
der Revolutionswille der Bevölkerung gebrochen ist. Die Exil-Burmesen in
Thailand haben keinerlei Einfluss auf die Masse der Bevölkerung.

Die Weltbank wird mit ihrem jüngsten Bericht, wie mit allen anderen
zuvor, kaum etwas bewegen können. Die Militärs haben bereits kundgetan,
dass der Wirtschafts- und Sozialreport "stark übertrieben" sei. Und am
Dienstag, dem 52. Jahrestag der Unabhängigkeit Burmas, zeigte die Junta
erneut was sie von der Demokratiebewegung hält: Diese "terroristische
Gruppen" müssten bekämpft werden, sagte General Than Shwe.

                  

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Copyright © Frankfurter Rundschau 2000
Dokument erstellt am 04.01.2000 um 20.45 Uhr 
Erscheinungsdatum 05.01.2000
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